Netzfundstück: Diskurslinguistik

Im „Forum: Qualitative Sozialforschung“ (FQS) erschien eine interessante Rezension zum Status der Diskurslinguistik, in der auch ausführlich auf die „Kritische Diskursanalyse“ des DISS eingegangen wird.

Review Essay: Was ist der Beitrag der Diskurslinguistik für die Foucaultsche Diskursanalyse? (Rainer Diaz-Bone)

Volltext: html pdf

Gedenken

Heute vor einem Jahr überfiel der 17jährige Tim K. die Albertville-Realschule in Winnenden und erschoss 15 Menschen sowie sich selbst. Während die Region das Trauma noch längst nicht überwunden hat, gedenken manche Medien auf ihre Weise: Die Rheinische Post veröffentlicht die Top 27 der „schlimmsten Amokläufe an Schulen„. Der lokale Schwarzwälder Bote bietet dem Verschwörungstheoretiker Guido Grandt gleich in zwei Artikeln [12] ein Forum. Die unvermeidliche Bildzeitung inszeniert das Grauen auf ihrer Homepage mit einem „Minutenprotokoll“ der Tat. Darunter platziert sie ein Werbebanner: „Der Amoklauf von Winnenden – Alle News! Alle Infos! Alle Videos!“
Bildschirmfoto: bild.de 11.3.2010
Ja, so kann man den Jahrestag einer schrecklichen Gewalttat auch begehen.
Wer sich lieber differenziert mit dem Thema beschäftigen will, dem legen wir folgenden Artikel ans Herz:
Amok-Diskurse: Veranlagung, Verbrechen, psychische Krankheit?
von Rolf van Raden, In: DISS-Journal 18/2009, S. 13ff.
>> Die gesamte Ausgabe als pdf-Datei.
Wie politisch sind individuelle Gewalttaten? Wie werden sie diskursiv verarbeitet? Und welche machtförmigen Prozesse sind für ihre Interpretation verantwortlich? Diesen Fragen geht DISS-Mitarbeiter Rolf van Raden in seiner Studie „Patient Massenmorder. Der Fall Ernst Wagner und die biopolitischen Diskurse“ nach. Das Buch analysiert die bis heute andauernde Wirkungsgeschichte eines historischen Mordfalls aus dem Jahr 1913. Es ist der Fall eines Täters, den die Presse ausgerechnet vor genau einem Jahr erneut prominent machte – nämlich als den „ersten Amokläufer von Winnenden„. Das Buch ist in der Edition DISS im Unrast Verlag erschienen und natürlich im Handel erhältlich. Weitere Informationen beim Unrast Verlag.

Netzfundstück: Deutschlandradio

Der Rundfunksender „Deutschlandradio Kultur“ sendete am 8.3.2010 in seiner Reihe „Zeitfragen“ einen Beitrag von Katja Bigalke: Politisch korrekt abgefertigt – Was man in Deutschland sagen darf. In diesem Beitrag sind auch mehrere kurze Statements unserer Mitarbeiterin Margarete Jäger enthalten.

Das Sendemanuskript finden Sie HIER als PDF-Datei

Den Mitschnitt der Sendung können Sie HIER als mp3-Datei abrufen.

Bündnisse gegen Rechts

Autor: Martin Dietzsch

Eine ganze Reihe von zivilgesellschaftlichen Bündnissen rufen zum Protest auf gegen die geplanten Demonstrationen der extremen Rechten in Duisburg-Marxloh am 27. und 28. März 2010.

Ich liste sie – so weit sie mir bisher bekannt wurden und ohne inhaltliche Wertung – auf. Bitte informieren Sie sich auf den jeweiligen Seiten. (Für Ergänzungen wäre ich dankbar. Bitte nutzen Sie die Kommentarfunktion)

Marxloher Bündnis – Marxloh stellt sich quer!
http://marxloher-buendnis.de/

Bündnis – Duisburg stellt sich quer

http://www.duisburg-stellt-sich-quer.de/
http://twitter.com/quergestellt

Aktionskonferenz „Von Dresden nach Duisburg“
Duisburg-Marxloh, 5.-7.3.2010, Veranstalter: Linksjugend [solid] und Die Linke.SDS
http://dresdenduisburg.blogsport.de/

Emanzipatorisches Antifa-Bündnis „Rechtes Märchenland zerlegen!“
http://maerzdu.blogsport.de/

“Kein Bock auf pro NRW”
http://www.get-up.mobi/

Kampagnenhomepage für Aktionen gegen Pro NRW in Duisburg
[vermutlich initiiert von Bündnis 90/ Die Grünen, Duisburg]
http://www.dusagtnein.de/

Bündnis für Toleranz und Zivilcourage
[Keine eigene Website?!]

Gegen den NPD- und PRO-Zirkus in Duisburg

Autor: Martin Dietzsch

Für das Wochenende vom 26. bis 28. März 2010 haben die rechtsradikale PRO-Bewegung und die rechtsextreme NPD ((oder war es andersrum?)) angedroht, das Ruhrgebiet heimzusuchen. Die beiden Parteien konkurrieren miteinander um den Zuspruch der dümmsten der Dummen, um den Bodensatz des Bürgertums.

Die NPD glaubt sich bedroht von „Überfremdung, Landnahme und Unterdrückung“, die PRO-Bewegung fordert ein „Abendland in Christenhand“.

Beide wollen in Duisburg-Marxloh demonstrieren, in erster Linie gegeneinander, also für einen größeren eigenen Anteil an der Wahlkampfkostenerstattung; in zweiter Linie aber im Geiste gemeinsam gegen das Höllenstadtviertel für alle Deutschtumsbekloppten. „Gegen den NPD- und PRO-Zirkus in Duisburg“ weiterlesen

Netzfundstück: "Gibt es Extremismus?"

Autor: M. Dietzsch

Einen interessanten Beitrag in der Debatte zur Kritik des Extremismusbegriffs liefert der sächsische Landtagsabgeordnete Miro Jennerjahn (B90 – Die Grünen) in einem Kurzvortrag, den er gestern auf der Fachtagung “Gibt es ‘Extremismus’?” gehalten hat. Einige zentrale Passagen:

Wer einen Blick auf das hinter der Extremismus-Theorie stehende Staatsverständnis wirft, stellt schnell fest, dass es durch und durch etatistisch angelegt ist. „Netzfundstück: "Gibt es Extremismus?"“ weiterlesen

Netzfundstück: Chronik 2009 – rechte Gewalt/Antisemitismus

Netzfundstück
Autor: md

Die Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt (ARUG) bietet die Chronik rechter Gewalt 2009 und die Chronik Antisemitismus 2009 zum Download, die von Anton Maegerle zusammengestellt wurden.

Dokumentiert: Appell Sackgasse Afghanistan

Warum ist es nicht nur das Beste, sondern das schlechthin Notwendige, dass die Bundeswehr umgehend und vollständig aus Afghanistan abzieht?

Wir dokumentieren hier den von Jürgen Link und Hartmut Dreier initiierten Appell „Heraus aus der Sackgasse Afghanistan“. Nähere Informationen finden Sie auf dem Blog von Jürgen Link: Bangemachen gilt nicht. Die hier dokumentierte Fassung basiert auf dieser PDF-Datei.

APPELL:

HERAUS AUS DER SACKGASSE IN AFGHANISTAN!

Warum ist es nicht nur das Beste, sondern das schlechthin Notwendige, dass die Bundeswehr umgehend und vollständig aus Afghanistan abzieht? „Dokumentiert: Appell Sackgasse Afghanistan“ weiterlesen