Kolloquium „Gesellschaftliche und politische Aspekte der Vielfachkrise“
Samstag, den 18.11.2023 von 9:00 – 19:00 Uhr in der Jugendherberge Duisburg Sportpark, Kruppstraße 9, 47055 Duisburg
Covid-Pandemie, Krieg in der Ukraine, Energiekrise, Lieferkettenausfälle, Wirtschaftskrieg, Inflation, Umweltkatastrophen, Verschärfung der sozialen Ungleichheit, Armuts- und Flüchtlingselend, zunehmende Verrohung und Gewaltbereitschaft, Arbeits- und Konsumdruck als individuelle Auswirkungen, gefährliche geopolitische Konflikte um die Weltordnung usw. Wahrlich, unser Leben geht „finsteren Zeiten“ (Bertolt Brecht) entgegen. Krisen sind nicht mehr nur auf einzelne Bereiche beschränkt, sondern sie betreffen „die gesamte gesellschaftliche Ordnung“ (Nancy Fraser). So gibt es nicht nur eine ökonomische und ökologische, nicht nur eine politische Krise, „sondern all diese Phänomene laufen zusammen und verschärfen sich gegenseitig“ (Nancy Fraser). Ist es eine „Krise der Hegemonie“, ist es eine „organische Krise“, von der Antonio Gramsci gesprochen hat? Die immer schnellere Abfolge von Krisen – Vielfachkrise wird zur katastrophischen Krise (Alex Demiroviæ), epochale Krise mit systemischem Charakter (Nancy Fraser) – gibt Anlass, über politische, ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Krisenursachen sowie über gesellschaftliche und staatliche Reaktionen und Konsequenzen nachzudenken. Steuern wir auf einen polit-ökonomischen Paradigmenwechsel zu, der mehr statt weniger staatliche Eingriffe beinhaltet? Und international gesehen gilt es auch einen Zusammenhang herzustellen, der der Frage einer multi- versus unipolaren Weltordnung nachgeht. Der Krieg in der Ukraine und der sich verschärfende Konflikt zwischen dem ‚Westen‘, hier speziell den Vereinigten Staaten, und der Volksrepublik China sind dafür zentrale Stichworte. Es wird abschließend auch um die Frage gehen, welche Möglichkeiten für emanzipatorische und antikapitalistische Politik sich aus der Krisenanalyse ergeben.
Vorläufiger Ablaufplan
9.00-9.30 Helmut Kellershohn (DISS): Begrüßung und Einführung
9.30-10.45 Tino Heim (Leipzig): Klimakrise: Ökonomie und Ökologie im „Kapitalozän“
10.45-12.00 Christa Wichterich (Bonn): Krisen im Reproduktionsbereich
13.30-14.45 Sebastian Friedrich (Hamburg): Krise der ideologischen Reproduktion der Lohnarbeit
14.45-16.00 Janina Puder (Duisburg/Essen): Globalisierung, Überausbeutung, Migration
16.30-17.45 Uwe Hoering (Bonn): Ukrainekrieg, Verwerfungen in der Weltwirtschaft und die Rückkehr der Geopolitik
18.00-19.00 Abschlussdiskussion
Weitere Details, sowie die Anmeldeinformationen entnehmen Sie bitte der Einladung in der hier verlinkten PDF-Datei.