„Die Corona-Krise – Der Weg in eine neue Normalität?“
Neuer Termin: Samstag, den 11.12.2021 von 10:00 – 17:00 Uhr
in der Jugendherberge Duisburg Sportpark, Kruppstraße 9, 47055 Duisburg
Die sogenannte Corona-Krise, ausgelöst durch die als Pandemie deklarierte Ausbreitung des Virus Covid-19 hat unser Leben schon jetzt nachhaltig verändert. Die Pandemie kann auch als eine Konsequenz der weltweit zunehmend kapitalistisch geprägten Produktions- und Lebensweisen betrachtet werden. So gesehen stellt sie eine logische Folge menschlichen Handelns dar und wäre eigentlich vorhersehbar gewesen. Tatsächlich aber trifft sie die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Systeme der Welt und damit sehr viele Menschen völlig unvorbereitet.
Durch die Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus wird das soziale, ökonomische und politische Ungleichgewicht in der Gesellschaft deutlicher sichtbar und möglicherweise auch verstärkt. Auch zeichnet sich ab, dass Prozesse beschleunigt werden, mit deren Hilfe sich die ökonomischen und politischen Eliten eine Lösung erhoffen, z.B. die Digitalisierung des Arbeitsmarktes sowie des Bildungs- und Gesundheitswesens.
Für das diesjährige Kolloquium haben wir – auch bedingt durch Corona – ein anderes Raum- und Zeitformat gewählt, als es Euch von unseren langjährig durchgeführten Kolloquien bekannt ist.
Wir laden Euch deshalb zu einer eintägigen Veranstaltung nach Duisburg ein.
Termin: Samstag, den 11.12.2021 von 10:00 – 17:00 Uhr
Thema: Die Corona-Krise – Der Weg in eine neue Normalität?
Tagungsort: Jugendherberge Duisburg Sportpark
Kruppstraße 9, 47055 Duisburg
(Die ursprünglich geplanten Termine im November 2020 und im Juni 2021 mußten pandemiebedingt verschoben werden. Wir hoffen, dass im Dezember 2021 Präsenzveranstaltungen wieder möglich sind. Die Zahl der Plätze ist auf 40 begrenzt. Wir bitten um Anmeldungen.)
Den zentralen Vortrag hält Prof. Dr. Jürgen Link. Er fragt: In welcher „neuen Normalität“ wird die „Coronakrise“ enden?
Die Coronakrise ordnet Jürgen Link als Moment innerhalb der normalistischen Kultur ein und fragt danach, in welche „neue Normalität“ die Krise führen kann. Dabei stellt er fest, dass die Reflexion des Kodes „Normalität/normal“ abnimmt, je häufiger er verwendet wird. Das gelte auch für kritische Diskurse, die sich an den altbekannten „Neoliberalismus“ klammerten, statt die „rechtsoffenen“ Demos – wie sie aktuell in Berlin z.B. zu beobachten sind – als Symptome einer heftigen Denormalisierung zu begreifen. In dem Vortrag wird es deshalb auch um die Grenzen des Normalismus und notwendige transnormalistische Fluchtlinien gehen.
Ein zweiter Vortrag wird von Dr. Guido Arnold gehalten. Er wird über eine Internetzuschaltung zum Thema „Corona-Solutionismus: Sinn und Unsinn von Corona-Warn-App, PCR- und Antikörpertests“ sprechen.
In seinem Vortrag geht er der Frage nach, wie geeignet bzw. (absehbar) ungeeignet die Nutzung dieser drei Techniken zur Bekämpfung der Pandemie ist. Dabei verfolgt er die These, dass eine taktische Instrumentalisierung der Krise zur Durchsetzung einer umfassenden Kontrollstruktur verfolgt wird, die über die Corona-Krise hinaus in einem „neuen Normal“ weitergeführt werden soll.
Wir haben die Zahl der Referate auf zwei begrenzt, um genügend Raum für die Diskussion der Beiträge und die Einschätzungen der Anwesenden zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf politische, soziale und kulturelle Prozesse zu geben. Wir wollen darüber sprechen, welche Effekte die Krise auf Demokratie, Umweltpolitik, Migration, auf das Zusammenleben in Familien und mit Freunden, auf Bildung und Kommunikation hat.
Darüber hinaus wollen wir uns auch Zeit lassen, um an das Lebenswerk von Prof. Dr. Siegfried Jäger zu erinnern, der am 16.08.2020 verstorben ist. Er war nicht nur wichtiger Mitbegründer und Impulsgeber des DISS. Er rief auch die Institution des jährlichen DISS-Kolloquiums mit ins Leben und war bei jedem Kolloquium dabei, solange es sein gesundheitlicher Zustand zuließ.
Unsere Veranstaltung wird von der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) unterstützt. Dies ermöglicht es uns, auf den sonst üblichen Tagungsbeitrag zu verzichten. Dennoch bitten wir um großzügige Spenden an das DISS, damit wir weiter erfolgreich durch die Krisenzeiten kommen.
Bedingt durch Corona müssen wir die Teilnehmendenzahl auf 40 beschränken. Bitte schickt Eure Anmeldung an: iris.tonks@diss-duisburg.de.
Wir freuen uns, Euch auf unserem Kolloquium zu treffen und hier viel Zeit und Raum für Gespräche und Diskussionen zu haben.
Schließlich danken wir der Rosa-Luxemburg-Stiftung für die freundliche finanzielle Unterstützung und solidarische Zusammenarbeit.
Herzliche Grüße
Im Namen des gesamten DISS-Teams:
Iris Tonks und Zakaria Rahmani