DISS-Journal 25 erschienen

DISS-Journal 25 (Juli 2013)

Die neue Ausgabe des DISS-Journal ist als PDF-Datei abrufbar.

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Besen sind Geräte zum Saubermachen. Werden sie zum Symbol, können sie aber weitaus mehr. In der Walpurgisnacht fliegen die Hexen zum Blocksberg, um sich dort mit dem Teufel zu paaren. Wie man Vampire mit Kruzifix und Knoblauch in Schach halten kann, so konnte man „Zigeuner“ im Mittelalter mit dem Besensymbol abschrecken. Seit Monaten wird nun diskutiert, was mit den Neueinwanderer_innen geschehen soll, die man nicht mehr Zigeuner nennt, sondern wahlweise „Sinti und Roma“ oder „Bulgaren und Rumänen“. Dabei taucht auch der Besen wieder auf – gesehen in Duisburg-Hochfeld. Im Schwerpunkt des vorliegenden DISS-Journals geht es um antiziganistische Diskurse, Gegenstrategien und um Integrationskonzepte.

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Netzfundstück: Laudatio „Verschlossene Auster“

Heribert Prantl hielt die Laudatio zur Verleihung der „Verschlossenen Auster“ an die katholische Kirche. Den vollständigen Text finden Sie hier:

Heribert Prantl: Das kalte Herz der Kirche – Katholische Kirche erhält Negativ-Preis. Süddeutsche Zeitung, 10.07.2010

Es gibt eine Kirche, deren Selbstmitleid größer ist als das Mitleid mit den Opfern. Es gibt eine Kirche, die glaubt, sie habe lediglich ein Problem mit angeblich missliebigen Medien. Dieser Kirche widme ich diesen Negativ-Preis, die „Verschlossene Auster“. Ich widme ihn, pars pro toto, dem Bischof meiner Heimatdiözese Regensburg, dem Bischof Gerhard Ludwig Müller. In diesem Bistum Regensburg liegt Wackersorf, der Ort, an dem einst eine Wiederaufbereitungsanlage gebaut und mit aller Macht und Staatsgewalt gegen den Willen der Bevölkerung durchgesetzt werden sollte. Was Wackersdorf für die CSU war, ist Bischof Müller für die katholische Kirche: ein Fiasko.

Kirche kann ihr gesellschaftliches Gewicht nicht mit Geld, Geschichte und Steuermitteln erhalten oder zeugen. Es entsteht von selber durch Glaubwürdigkeit, und es verfällt mit Unglaubwürdigkeit. Die Kirche braucht das, was die Mediziner „restitutio in integrum“ nennen, die vollständige Ausheilung. Mit der Forderung nach Öffnung und Demokratisierung hat Papst Johannes Paul II. einst den Ostblock gesprengt. Diese Forderung „liegt jetzt auf den Stufen des Petersdoms“ (so Jobst Paul im DISS-Journal 19/2010). Damals, im Ostblock, hieß das Neue „Glasnost“ und „Perestrojka“. Heute, in der katholischen Kirche, heißt es, unter anderem, Aufhebung des Pflicht-Zölibats und Frauen-Ordination. Glaubwürdig wird die Kirche nur dann, wenn sie den Ursachen für die sexuelle Gewalt und deren jahrzehntelange Vertuschung auf den Grund geht. Sie muss dazu die verstörten und empörten Fragen der Menschen hören.

Ich habe mit dem Heiligen Franz von Sales begonnen; mit ihm will ich meine Rede jetzt auch beschließen. Dieser heilige Franz von Sales ist nämlich nicht nur Patron der Journalisten. Er ist auch Patron der Gehörlosen. Als solchen möchte man ihn bitten, sich doch der katholischen Kirche anzunehmen.

DISS-Journal 19 erschienen

DISS-Journal 19 – Juni 2010

Hier finden Sie das komplette DISS-Journal 19 als PDF-Datei (8 MB)

Aus dem Inhalt:

Transparenz und Umgestaltung
Die rechtliche Autonomie der katholischen Kirche ist unhaltbar geworden
(Jobst Paul)

Wellnessdiskurs und neoliberale Rationalität
Alltagsbewältigung im Zeitalter neoliberaler Rationalität
(Daniel Alings, Jonas Barth, Mathis Eckelmann, Imogen Feld, Philipp Höfener, Martin Hünemann, David Kowalski und Marina Mohr)

Das Wahrheitsregime prekärer Verhältnisse
(Niels Spilker)

Arenen der Identität
Fußballkultur und Rassismus
(Jens Zimmermann)

Die „Irrungen“ eines „Fehlgeleiteten“
Der Historiker Theodor Schieder und der Nationalsozialismus
(Michael Lausberg)

Einer der letzten NS-Verbrecher-Prozesse in Deutschland
(Regina Wamper)

„Exit(us)-Strategie“ in Afghanistan?
Unser Appell wird täglich aktueller!
(Jürgen Link)

Kosovo – war da was? Ist da was?
(Eckart Spoo)

Leben in Vielfalt:
Für eine Politik der Hoffnung ohne Angst
Ein Manifest für ein anderes Europa

Absage an die Politik der Angst – Interview mit Teun A. van Dijk

medico international
Hilfe, die auf Veränderung drängt
Interview mit Thomas Gebauer

Rezensionen

Einblicke. Foucaultsche und sprachwissenschaftliche Diskursanalyse
(Siegfried Jäger)